Altes Dorfschulhaus Tjeerd Coehoorn, 2018.

Fred und Cécile Zimmermann - Stiftung

Kunst und Kultur im Alten Dorfschulhaus bei der Kirche in Wattenwil



Bruchstücke aus der Geschichte Wattenwils

1824    Die Kirche Wattenwil erhält eine Orgel

1683 wird die frühere «geringe Kirche» zum Gebäude ausgebaut, wie wir es heute kennen 1. Auf den Einbau einer Orgel wird verzichtet.

Kirchenmusik wird trotzdem gespielt: Gemäss Kirchenrechnungen seit 1738 fallen Zahlungen für Blasinstrumente Posaunen und Zinken an; 1769 erhalten 3 Posaunisten und 2 Zinkisten einen Jahreslohn von 12 Kronen 2.

Als eine der letzten Gemeinden im damaligen Amt Seftigen erhält Wattenwil nun in diesem Jahr eine Kirchenorgel.

Der Auftrag geht an Orgelmeister Johannes Stölli aus Habstetten bei Bern. Er baut einen sogenannten kleinen Stölli-Typ: drei konvexe Türme, deren mittlerer wesentlich niedriger und schmäler ist und dazwischen zwei etwas höher gestellte Flachfelder. Die Orgel zeichnet sich durch besonders reiche und plastische Schnitzereien aus. In ihrer Disposition verfügt sie über total zehn Register, acht im Manual und zwei im Pedal.

1903 wird ein zehnregistriges Werk mit zwei Manualen und Pedal in das alte Gehäuse eingebaut, welches bis 1954 mit seiner imposanten Bauart Eindruck macht.

1930 erhält die Orgel ein elektrisches Gebläse. Die Funktion des Blasbalgtreters («Orgeletrappi») wird abgeschafft.

Zum Thema im Internet zu finden:

SRF Kultur: Von 1738 bis 1823 wurde in Wattenwil mit Zinken und Posaunen musiziert

Kirche Erlenbach i.S.: Stölli-Orgel: Eine Schwester der früheren Wattenwiler Orgel

Wattenwiler Orgel von 1824 im Bild oben rechts 3 (Zugang ist sicher)

Quellen und weiterführende Dokumentationen:

1 Studer Robert, «300 Jahre Kirche Wattenwil, 1683-1983», 1983.

2 Kernen Stephan, Archiv Kirchgemeinde Wattenwil, 2023.

3 Fasler Peter, «Orgelverzeichnis Schweiz».