Altes Dorfschulhaus Tjeerd Coehoorn, 2018.

Fred und Cécile Zimmermann - Stiftung

Kunst und Kultur im Alten Dorfschulhaus bei der Kirche in Wattenwil



Bruchstücke aus der Geschichte Wattenwils

1923    Armut im oberen Gürbetal

In seinen Erinnerungen «Ein alter Berner erzählt» beschreibt Hans Sommer ein Erlebnis mit einer Gruppe Kinder aus dem oberen Gürbetal, das bezeugt, dass in unserer Gegend in der Zwischenkriegszeit 1918-1939 die Armut immer noch weit verbreitet ist:

❝  Um die Weihnachtstage stand eines Abends ein Grüpplein Kinder vor der Wohnungstür meiner Eltern in Wichtrach, durchfroren, nass, hungrig, in dünnen, halb zerrissenen Kleidern. Das grösste Mädchen fragt schüchtern: «Dörfe mer es Lied singe?» Wir heissen die Kinder eintreten, und nachdem sie «Das Jahr ist nun zu Ende» gesungen haben, setzen sie sich mit Heisshunger an den für sie gedeckten Tisch. Im Gespräch ergibt sich ein trauriges Bild: Die Kinder kommen aus dem oberen Gürbetal. «Mir si dehiim sächzähni. Mir si am Morgen em sybni vo dehiime furt u uf Chise glüffe. Dert hii mer mit Singen aagfange. Bis itz hii mer no nienen öppis z ässen übercho».  ❞

Quelle und weiterführende Dokumentation:

Sommer Hans, «Ein alter Berner erzählt», 1983.