Altes Dorfschulhaus Tjeerd Coehoorn, 2018.

Fred und Cécile Zimmermann - Stiftung

Kunst und Kultur im Alten Dorfschulhaus bei der Kirche in Wattenwil



Bruchstücke aus der Geschichte Wattenwils

1685    Widerruf des Ediktes von Nantes ‐ französische Protestanten fliehen nach Bern und Wattenwil

Der König von Frankreich, Ludwig XIV., verbietet die Ausübung des reformierten, protestantischen Glaubens in seinem Land mit der Behauptung, die meisten Anhänger des Protestantismus seien ohnehin wieder zum Katholizismus rückkonvertiert, nachdem er sie seit 1661 massiv verfolgt und unterdrückt hat, respektive nun auch aus dem Lande vertreibt.

Tausende von französischen Reformierten, auch «Hugenotten» genannt, fliehen in die damals bernische Waadt und in den deutschsprachigen Teil von Bern; man spricht vom «Grand Refuge» ‐ der grossen Zuflucht ‐ in Bern 1. Auch in Wattenwil finden sich Hugenotten ein.

Viele aus Frankreich Vertriebene ziehen jedoch weiter und verlassen die Eidgenossenschaft wieder. Wattenwil figuriert im deutschen Ortsverzeichnis von Wilhelm Beuleke 2 als Herkunftsort von Hugenotten.

Es bleibt abzuklären, ob und welche Hugenotten(-Familien) in Wattenwil geblieben sind.

Zum Thema im Internet zu finden:

«Virtuelles Museum des Protestantismus»

Quellen und weiterführende Dokumentationen:

1 Dubler Anne-Marie, «Die Landsassenkorporation – ein Armenpflegeverband als virtuelle Gemeinde: Wie der Staat Bern im Ancien Régime die Heimatlosigkeit überwinden wollte». Aufsatz in der Berner Zeitschrift für Geschichte, Heft 4, 2009.

2 Arbeitskreis Genealogie der DHG, Arbeitshilfe Ortsverzeichnis, «Ortsverzeichnis der Herkunftsorte der Hugenotten in Frankreich» von Wilhelm Beuleke, bearbeitet von Siegfried Fouqué, 02.04.2008.