Altes Dorfschulhaus Tjeerd Coehoorn, 2018.

Fred und Cécile Zimmermann - Stiftung

Kunst und Kultur im Alten Dorfschulhaus bei der Kirche in Wattenwil



Bruchstücke aus der Geschichte Wattenwils

1660    Täufer in Wattenwil

Paul Veraguth 1 schreibt zu den Täufern in Wattenwil:

❝  Wattenwil hat auch seine Beziehung zur Täufergeschichte. Zum Beispiel durch die Person von Anthoni Himmelberg, genannt «Wäber Antj». Er lebte in unserem Dorf, war wegen Täuferei 28 Monate im Zuchthaus in Bern eingesperrt und erlag am 25. Oktober 1660 den Haftbedingungen. Er soll der Erste gewesen sein, der im umfunktionierten Waisenhaus (Bern hatte nicht mehr genug Platz in den Gefängnissen) als Gefangener umkam. Im Verhör wurde er aufgefordert, seine Lehrer und seine Brüder zu verraten. Darauf antwortete er, nein, er wolle niemand in Gefahr und Ungelegenheit bringen; es wäre «der liebe nit gemäss». Verunsichert fragten ihn die Befrager der sog. Täuferkommission, ob er meine, sie, die Herren «syen nit recht dran und begerind auch inn himel (wo sie doch auch begehrten, in den Himmel zu kommen)». Darauf antwortete er bündig: «Da luget ir zu (da müsst ihr zusehen)».  ❞

Quellen und weiterführende Dokumentationen:

1 Veraguth Paul, «Heile unser Land, Versöhnung mit den Wiedertäufern, eine Anfrage an die Kirchen», 2007.

Geiser S. H., «Die Taufgesinnten Gemeinden», 1971.